Neuschönau – Geschichte
Im Jahr 1395 wurde die Gemeinde Neuschönau erstmalig erwähnt, damals noch unter dem Namen "Schönau``.
Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts fand die Ansiedlung der Glashütte statt.
Im Juni 1603 wird die Glashütte von einem gewissen Thomas Kaiser übernommen. Nach ihm werden die Ortschaften "Altkaiserhütte" und "Neukaiserhütte" benannt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde von der Glashütte Schönau das erste Katasterblatt angelegt. Aus dieser Zeit stammt der im Volksmund früher gebräuchliche Name "Koishüttn" für Neuschönau, nachdem heute auch der Heimatverein benannt ist.
Im Laufe der Zeit wird aus der Ortschaft Schönau "Altschönau" und aus der Ortschaft Neukaiserhütte "Neuschönau". Die Glashütte an sich wechselte sehr häufig ihre Besitzer, bis zu ihrem Ende im Jahr 1813.
Durch Einwanderung und Zuzug, insbesondere aus dem grenznahen Böhmen, vermehrte sich die Bevölkerung so zügig, dass im Jahre 1889 bereits 1000 Einwohner mit 200 schulpflichtigen Kindern gezählt wurden. Im Zuge dieser Entwicklung wurde im Jahr 1895 durch Domkapitularvikar Johann Baptist Stinglhammer aus Passau mit dem Bau der Pfarrkirche St. Anna begonnen. Die Fertigstellung der Kirche war im Jahre 1903.
Die Gründung der Pfarrei erfolgte am 22. August 1917. Erster Pfarrer war Expositus Georg Kaiser.
Im Jahr 1926 wüteten zwei große Brände in Neuschönau. 1929 wurden durch einen großen Sturm der Kirchturm und das Kirchendach schwer beschädigt.
1978 gab es eine Gemeindegebietsreform in deren Zuge St. Oswald und Schönanger zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammengelegt wurden. Der Gemeindename war zu dieser Zeit "Schönanger". 1980 wird die Gemeinde Schönanger wieder selbständig, sie wird am 31.12.2017 aus der Verwaltungsgemeinschaft St. Oswald entlassen. Am 01.06.1981 wird der Gemeindename Schönanger in Neuschönau geändert. Neuschönau ist mit damals 914 Einwohnern größter Ortsteil und bildet nicht nur von der geographischen Lage her gesehen den Mittelpunkt der Gemeinde. Die öffentlichen Einrichtungen befinden sich hier.
Zu dieser Zeit (1983) entstand auch das Gemeindewappen. Die Beschreibung des Wappens lautet: "Über silbernen Zinnenschildfuß in Grün ein goldener Schrägbalken, links ein silbernes Weinglas"
Die grüne Tingierung des Wappens deutet auf die Lage direkt im Bayerischen Wald hin, inmitten eines umfangreichen Waldgebietes (heute das "Grüne Dach Europas"). Die "Kaiserhütte" stellte Spiegelgläser her, die u.a. auch in der Münchner Oper eingesetzt wurden. Aufgrund dessen das Glas im Wappen, welches an diesen einst so wichtigen Wirtschaftzweig erinnert. Der Schrägbalken steht charakteristisch für den "Säumerpfad", der durch den Gemeindebereich nach Böhmen führte und bezeichnend für den Salzhandel war. Die Zinnen stehen für eine im Mittelalter zerstörte Burg im Ortsteil Schönanger.
Noch vor Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Betrieb der Glashütten eingestellt.
Ein wichtiges Ereignis für die Gemeinde Neuschönau war am 07. Oktober 1970 die Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald, der zum ersten deutschen Nationalpark wurde. Ab diesem Zeitpunkt rückte der touristische Aspekt für die Gemeinde immer mehr in den Mittelpunkt.
Bis heute stellt der Nationalpark mit seiner Philosophie "Natur Natur sein lassen" eines der wichtigsten Zugpferde der Region da.