Èachrov – Geschichte

Mìstys Èachrov – Ortsteil Èachrov

Die erste schriftliche Erwähnungen der Siedlung stammt bereits aus dem Jahr 1352. Èachrov (Czachrow) wird in einer Liste der Dörfer des Dekanats Klatovy (Klattau) aufgeführt. Als erster Besitzer wird ein Vilém vom Èachrov geführt, welcher von 1380 bis 1390 eine mächtige Feste bauen lies. Diese bildet bis heute die Dominante der Ortschaft. Neben der Feste ist auch die barocke Kirche St. Wenzel erwähnenswert.

Die Geschichte von Èachrov wurde stark vom Besitz und der Bedeutung der Feste beeinflusst. Es wechselten sich Zeiten von Aufschwung und Abstieg ab. In der Vorkriegsgeschichte hatte die Grenze zwischen Böhmen und Sudeten, also zwischen dem tschechischen und dem deutschen Siedlungsgebiet für die Ortschaft eine große Bedeutung. Diese Grenze führte direkt durch Èachrov. Aus diesem Grunde gab es in der Ortschaft eine tschechische und auch eine deutsche Schule. Am 10. Oktober 2006 erhielt die Siedlung wieder den Status Mìstys.

Mìstys Èachrov - Ortsteil Javorná

Die Siedlung Javorná, ursprünglich Zejbiš genannt, war ein Gerichtshof der künischen Freibauern. Sie gehörte zu einer ganzen Reihe von freien Höfen in dieser Gegend des Šumava.

Zejbišský dvùr 

Zejbišshof ist eine der ältesten Siedlungen auf dem Gebiet des Künischen Gebirges und bildete die Basis der späteren breiteren Besiedlung des gleichnamigen Gerichtshofs. Der Name Zejbiš entstand durch eine Entstellung des deutschen Wortes Seewiesen. Es bezieht sich auf die feuchten Wiesen, die sich unter dem Hof an der Ostružná bis hin zu Jesení und Èachrov befinden. Die Bezeichnung Zejbiš wurde später auf das gesamte Gebiet des künischen Gerichtshofs übertragen. Er bestand ursprünglich aus einer Glashütte, einem Bauernhof und einem Sägewerk. Nach 1600 zog die Glashütte in das heutigen Eisnerhof, welches damals noch Nová (Neues) Zejbiš genannt wurde. Das heutige Zejbišhof war zu der Zeit Stará (Alte) Zejbiš.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Zejbiš der bedeutsamen Familie Gerl übertragen, welche im 17. und 18. Jahrhundert eine Reihe von Glashütten in der weiteren Umgebung betrieb. Mitglieder der Familie nahmen oft das Amt des Oberrichters aller acht Gerichtshöfe im Künischen Gebirge ein. Der Hof blühte bis zum Zweiten Weltkrieg. 1948 wurde er verstaatlicht und ging in den staatlichen Hof Javorná über. Seitdem sind einige Gebäude im Hof zu Grunde gegangen oder wurden zu Ruinen. Der Hof selber ist in einem baufälligen Zustand.

Das dominanteste Baudenkmal von Javorná ist die barocke Kirche St. Anna. Die ursprüngliche Kapelle aus den Jahren 1698 - 1701 wurde nach den Plänen von Marco Antonio Gilmetti um den hinteren Teil der Kirche und der Stirnseite mit den zwei charakteristischen Türmen mit Zwiebelkuppel erweitert. Die Türme sind mit Schindeln gedeckt. Vor der Kirche steht eine Statue von Johann von Nepomuk aus dem Jahr 1723 und eine 300 Jahre alte Gedenklinde. Grabsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert erinnern an die bedeutenden Glasmacherfamilien der Gegend - Gerl, Hafenbrädl und Adler.

Historische Bauten 

Feste Èachrov 

Im Zentrum von Èachrov steht die ursprüngliche Feste. Die Feste ließ in den Jahren 1380 bis 1390 Vilém vom Èachrov errichten. Der Bau befindet sich auf der Hochebene über dem tiefen Tal des Baches Strážovský, der im weiteren Verlauf in Richtung Nordwesten fließt, und dem Tal des Flusses Ostružná, der im weiteren Verlauf in Richtung Osten fließt. Die Feste war ursprünglich von einem Wassergraben umschlossen. Dank ihrer Größe wurde sie manchmal auch als Burg bezeichnet. Die Nachfahren von Vilém von Èachrov besaßen sie und den dazugehörigen Hof bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts.

Danach wurde die Feste mit dem Hof zu einem Teil des Herrengutes von Dìpolt aus Týzmberka (von Riesenberg) aus Velhartice. Die Feste wurde nicht mehr als Sitz des Herrschers genutzt, sie wurde verlassen und verfiel langsam. In der Mitte des 16. Jahrhunderts, nach Auflösung des Herrengutes von Velhartice, wurde Èachrov wieder zu einem selbständigen Hof erhoben. Dieser gehörte Jan Rendl aus Úšava. Die Feste verkam aber weiterhin. Erneuert wurde sie von Jan Bohuchval aus Hrádek, der den Hof Èachrov im Jahr 1566 erwarb.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Feste zum Getreidespeicher umfunktioniert, dies änderte jedoch nichts am ursprünglichen Aussehen des Gebäudes. Danach wurde um die Feste ein barockes Schloss gebaut, welches aber 1933 niedergebrannt ist. In den 1990er Jahren wurde das Objekt im Rahmen der Restitution dem ursprünglichen Inhaber zurückgegeben. Zurzeit ist es nicht für die Öffentlichkeit zugänglich und verfällt.

Erwähnenswert sind auch die kilometerlangen unterirdischen Gänge. Diese sind bis heute nicht vollkommen erforscht und von Geheimnissen umsponnen.

Die Kirche St. Wenzel - Èachrov 

Die Siedlung Èachrov entstand im Laufe des 14. Jahrhundert. Eine erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1352. Die Pfarrkirche St. Wenzel ist aber noch etwas älter. Es handelt sich um einen einschiffigen Bau mit zwei quadratischen Anbauten, einer Sakristei an der nördlichen Seite und einem Turm im Westen. An der nördlichen Wand wurde 1941 ein gotisches Wandgemälde freigelegt und restauriert. In diesem ist der Einfluss des Meisters Theoderich von Prag, der die Heiligkreuzkapelle in Karlstein ausgeschmückt hatte, zu erkennen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts bekam die Kirche nach den Plänen des Architekten Marco Antonio Gilmetti ein barockes Aussehen. Heute befinden sich der Kirche drei Altäre, einer ist dem hl. Wenzel, einer dem hl. Johann von Nepomuk und einer der hl. Maria geweiht. Es handelt sich um barocke Altäre, die geschützte Kulturdenkmäler sind. Im Turm befindet sich eine 384 kg schwere Glocke.

Die Kirche St. Anna - Javorná 

1698 bis 1701 wurde in Javorná eine Kapelle erbaut, die in den Jahren 1718 bis 1721 nach dem Entwurf des Architekten Marco Antonio Gilmetti zur heutige barocke Kirche erweitert und umgebaut wurde. An der Stirnseite befinden sich zwei Türme mit Zwiebelkuppel, die mit Schindeln gedeckt sind. Die Altäre in der Kirche verfügen über Bilder der hl. Anna und der hl. Dreifaltigkeit von W. Stoibr. In der Kirche befanden sich früher Glaskronleuchter aus den örtlichen Glashütten. Diese sind heute nicht mehr vor Ort.

Eine Erinnerung an die Glasindustrie und Glashütten in der Umgebung von Javorná sind die Grabsteine der Familien, die sich mit Glas beschäftigt haben. Dazu gehören die Familien Gerl, Hafenbrädl und Adler aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Vor der Kirche steht eine 300 alte Gedenklinde (Steinlinde) und eine Statue des hl. Johann von Nepomuk.