13 – Pfad der Grenzwache

Die Verteidigungslinie der tschechoslowakischen Armee aus der zweiten Hälfte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde zur Verteidigung des demokratischen Tschechoslowakischen Staates gegen den Angriff von Nazi-Deutschland erbaut. Es ist für die Geschichte interessant und charakteristisch, wie manche Dinge, durch ein Zusammenspiel von Geschichtsereignissen, zu einer genau umgekehrtern Nutzung dienen, als zu welcher sie vorher erbaut wurden. Dies ist auch beim tschechoslowakischen Festungsteil in der Nähe von Bruntál in Mähren der Fall.

Anfang Oktober 1938 griffen zur Übung die Angehörigen der siebten Luftlandesdivision der deutschen Armee bei der Besatzung des Grenzgebietes in Böhmen auf bereits verlassene kleine Festungen bei Košetice in der Region Bruntál an. Bei dem Angriff setzten die Deutschen auf die Zusammenarbeit von Fallschirmspringern und der Luftinfanterie.
Deutsche Fallschirmjägers in der Aktion nach der Westfront
Dabei entdeckte die deutsche Führung mehrere Mängel, die in den kommenden Monaten abgeschafft wurden. Deutsche Fallschirmspringer- und –jäger, aber auch die unentbehrlichen Pioniersoldaten, die die Ladungen im Schießschartenbereich abfeuerten, konnten hier fast alles Notwendige zur Festungüberwaltigung ausprobieren. Auf diese verließen sich bei der Verteidigungsdoktrin die Westnachbarn von Deutschland, vor allem Frankreich und Belgien. Zum Beispiel die Blitzeroberung des Pfeilers der belgischen Verteidigung der Festung EbenEmael ist ein gutes Beispiel dafür.

Nach der Münchner Konferenz (29. 9. 1938) musste die Tschechoslowakei einen großen Teil ihres Festungen an Deutschland herausgeben. Es ist eine Schicksalironie, als die tschechoslowakischen Festungen gegen die Nationalsozialisten erbaut wurden und zum Schluss dienten diese dem Aggressor als eine perfekte Stelle zur Verbesserung und Übung ihrer Angriffsschläge.

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