7 – Èeòkova Sägewerk – Kraftwerk

Der Chinitz-Tettau Schifffahrtskanal wird vom Wasserkraftwerk Vydra betrieben. Das Wasser aus dem Kanal ist in den Akkumulationsbehälter geführt. Nachher arbeitet die Kraftturbine unter der Fallhöhe von 240 Metern. Die Durschnittsleistung beträgt 6,4 mW. Ein bis heute funktionaler Bau, der im Jahre 1937 nach dem Projekt des Ingenieurs Karel Koska aufgebaut wurde, ist der Öffentlichkeit zugänglich. Er fing erst nach der Baubeendung der Akkumulationsbehälter im Jahre 1942 an auszudienen, als das Èeòkova-Sägewerk der Bestandteil der Reichssenkgrube Bayerische Ostmark wurde. Die Besucher können sich hier die Ausstellung der Böhmerwalder Energie anschauen, die in dem Objekt seit dem Jahr 1997 läuft. Man kann hier die laufenden Wasserkraftmodelle, historische Geräte, Filmvorführungen oder das Modell eines Teiles vom Böhmerwald, von Modrava, bis Èeòkova Pila, sehen. Ein bedeutender Teil der Ausstellung ist auch dem Chinitz-Tettau Schifffahrtskanal gewidmet.

Das Wasser des Kanals ist dann durch das Kellergeschoss bis zum Akkumulationsbehälter, in der Siedlung Sedlo, geführt. Der eigene Akkumulationsbehälter mit dem Gehalt von 67 000 m3 wird vom Wasser aus dem ehemaligen Schifffahrtskanal, durch die Kellergeschosszuleitung mit der Länge von 3,2 Kilometern getränkt. Das angesammelte Wasser wird zur Elektrizitätproduktion, vor allem bei der größten Elektrizitätssystembelastung, genutzt. Das Wasser fließt über die Metallteile in die 1 Meter breite und 500 Meter lange seitliche Leitung, die in der Ausgleichskammer, das s. g. „Wasserschloss“, ausmündet. Das Wasser wird, über ein Wasserüberlauf (welcher mit einer Sicherheitsanlage ausgerüstet ist und im Kreisbau in dem Wasserbehälter platziert ist), durch eine 240 Meter lange Metalldruckleitung in den Maschinenraum des Wasserkraftwerks geliefert. Heutzutage gilt das Wasserkraftwerk als eine laufende technische Sehenswürdigkeit. Die Gesamtjahresproduktion der elektrischen Energie erreichte im Jahre 1995 30 mil. kWh.

Karel Kosek ist am 8. 11. 1882 in Podmoklice in dem Bezirk Semily geboren. Seine Fachkennstnisse, welche er an der Technischen Hoschschule erwarb, in Kombination mit einer ausgezeichneten Beherrschung der Weltsprachen ermöglichte ihm das Studium des Wasserwerferbaus. Nach seiner Tätigkeit in Pilsen zog er nach Prag um. Hier arbeitete er als Ingenieur-Adjunkt der Landesausschusses. Im ersten Weltkrieg geriet er in russische Gefangenschaft, am Ende in die Tschechoslowakische Legion. In Blatinsko ist es ihm leider nicht gelungen die ganze Familie des Generaldirektors der mittelasiatischen Bahn vor der Erschießung, die die Bolschewiken organisierten, zu beschützen. Er rettete aber das Leben seiner zwei Töchter – der älteren Maria und der jüngeren Larisa. Maria ist dann im Jahre 1918 die Frau von Karel Koska geworden. Nach dem Ende des Wehrdienstes wurde Karel Kosek zum Obertechnikrat des Ressorts 47 an dem Landesamt in Prag. Seine Arbeitsaufgabe war die Beobachtung der Wasserwerfer und die Nutzung der Wasserkraft. Er war auch ein großer Naturliebhaber, vor allem bewunderte er den Böhmerwald. Zu seinen Böhmerwalder-Studien gehört zum Beispiel die Nutzung des hydroenergetischen Potenzials vom Schwarzen See und weitere Überlegungen von Wasserwerken an dem Fluss Vydra und Køemelná, zu welchen er einen Großteil seiner Tätigkeit widmete. Das damalige Pumpspeicherkraftwerk unter dem Schwarzen See ist bis heute tätig. Doch heutzutage freuen wir uns darüber, dass ihm der Bau des Stausees an dem Vydra und Køemelná nicht gelungen hat. Im Jahre 1937 wurde Herr Kosek in das Amt des Hauptbauabnehmers zum Bau des Wasserkraftwerks Vydra beaufragt. Ingenieur Kosek arbeitete eng mit Prof.Dr. Julius Fiedler zusammen, welcher das Institut der Wasserbauten an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag leitete. In der Rente arbeitete er im Dienste der ZÈE als Fachexperte. In der Nachkriegszeit war er dauerhafter Experte des Staatsplannungsamtes und Berater beim Moldauer Kaskadenausbau. Obwohl ihm eine Augenkrankheit die Möglichkeit nahm, die technischen Rechnungen und Zeichnungen zu beobachten, arbeitete er intuitiv und überraschte seine Mitarbeiter mit den schnellen technischen Schlussfolgerungen. Er verbrachte gern seine Zeit in seinem Wochenendhaus an der Straße von Srní auf Sedlo. Das Wochenendhaus wurde auch zum Zufluchtsort seiner Frau Marie, die das ganze Leben mit ihrer ledigen Schwester Larisa verbrachte. Das Wochenendhaus steht bis heute. Man kann es dank der markant-farbigen Fensterläden nicht übersehen. Die farbige Durchführung war wahrscheinlich mit dem russischen Geschmack von Marie und Larisa zu erklären. Ing. Karel Kosek starb ohne Nachkommen am 15. 11. 1960.

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